Am letzten Sonntag feierte die Kirche mitten in der Fastenzeit den Sonntag Laetare (lat. Freuet Euch). Sie will uns daran erinnern, dass wir bei Fasten und Busse und auch allem Leid in der Welt die Freude nicht vergessen dürfen.
Gott, unser Herr, du verbindest alle, die an dich glauben,
zum gemeinsamen Streben.
Gib, dass wir lieben, was du befiehlst,
und ersehnen, was du uns verheißen hast,
damit in der Unbeständigkeit dieses Lebens
unsere Herzen dort verankert seien,
wo die wahren Freuden sind.
Darum bitten wir durch Jesus Christus
Dieses Gebet legt uns die Kirche im Tagesgebet des 21. Sonntags im Jahreskreis in den Mund.
Freude ist derzeit ein schwieriges Thema. Krieg und Corona dämpfen unsere Freude. Sie liegen wie eine Glocke über unserem Alltag. Dazu kommen noch persönliche Probleme, die teilweise auch mit dieser Grundsituation zusammenhängen: Angst und Sorgen um die Zukunft, berufliche, familiäre und ökonomische Probleme, die Frage, wie alles weiter geht, vor allem auch mit unseren Kindern.
Da kann es wichtig sein, uns als Christen daran zu erinnern, dass unsere Herzen dort verankert sein sollen, wo die wahren Freuden sind. In der christlichen Symbolik ist der Anker Symbol der Hoffnung. In der Münchner St. Annakirche im Lehel sind die drei christlichen Grundtugenden Glaube, Hoffnung und Liebe dargestellt. Der Engel der Hoffnung hält einen Anker in der Hand als Symbol unverbrüchlicher Sicherheit.
Es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen der Hoffnung, die ein Mensch haben kann und der Freude. Wer nicht über diese Welt hinausschauen kann und nur diesseitige Hoffnungen hat, kommt in Extremsituationen schnell an eine Grenze, wo Freude aufhört.
Nur wer eine Hoffnung über diese Welt hinaus hat, kann auch dann noch Freude haben, wenn finstere Wolken den Horizont trüben, denn er weiss, dass er in Schmerz und Kreuz nicht allein ist. Auch Christus hat gelitten aber sein Tod am Kreuz war nicht der Endpunkt sondern die Auferstehung. Das feiern wir bald an Ostern.
Im Johannesevangelium (11,25) spricht Jesus zu Marta, der Schwester des Lazarus, und auch zu uns:
Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben.
Und der heilige Paulus gibt uns eine Ahnung eines neuen Lebens jenseits unserer fassbaren Welt:
Wir verkündigen wie es in der Schrift heißt, was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist: das Große, das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben (1 Kor 2,9).
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