ESSIG ODER HONIG

Geschrieben am 18.06.2025
von Joachim Heisel


Wenn wir jemanden kennenlernen, entscheidet sich innerhalb von Sekundenbruchteilen, ob wir ihn oder sie sympathisch finden oder nicht. Oft ist das erste, das wir fragen: Was machen Sie beruflich? Die zweite Frage: Haben sie Familie, die dritte: Wo wohnen Sie? Damit haben wir schon in etwa heraus, mit wem wir es zu tun haben. Dann entscheiden wir: Kann er mein Freund oder meine Freundiun sein oder nicht, wie ihn oder sie in  mein soziales Netz einordnen?
Eventuell auch : Wofür kann ich ihn oder sie gebrauchen?

Zur Freundschaft gehört aber, dass wir den andern in seiner Einzigartigkeit anerkennen. Jeder ist wie er ist und man muss ihn so behandeln, wie Gott ihn gemacht hat und wie Gott ihn führt. Einen Menschen lieben heisst, ihn so zu sehen, wie Gott ihn sieht, sagt der russische Schriftsteller Dostojewski - nicht leicht!

Der heilige Augustinus meint: Man darf nicht allen die gleiche Medizin anbieten, auch wenn man allen die gleiche Liebe schuldet. Dieselbe Nächstenliebe gibt dem einen Licht und leidet mit dem anderen, anderen gegenüber ist sie voller Zärtlichkeit, andere behandelt sie mit Strenge. Sie ist niemandes Feind und allen Mutter.

Ein Tropfen Honig lockt mehr Bienen an als ein ganzes Fass von Essig, sagt der heiligeFranz von Sales.

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