Aus einer Ansprache von Papst Leo XIV. an Priesteramtskandidaten am 25.6.25 in Rom:
„Gerade heute, in einem sozialen und kulturellen Kontext, der von Konflikten und Narzissmus geprägt ist, müssen wir lernen, zu lieben und dies so zu tun, wie Jesus es getan hat. So wie Christus mit dem Herzen eines Menschen geliebt hat, seid ihr aufgerufen, mit dem Herzen Christi zu lieben! Aber um diese Kunst zu erlernen, muss man an seinem Inneren arbeiten, wo Gott seine Stimme hören lässt und wo die tiefsten Entscheidungen getroffen werden; es ist auch ein Ort der Spannungen und Kämpfe (vgl. Mk 7,14-23), an dem es umzukehren gilt, damit eure ganze Menschlichkeit nach dem Evangelium riecht.“
„Sich ins Herz zu begeben, kann uns manchmal Angst machen, weil dort auch Wunden sind. Habt keine Angst, euch um sie zu kümmern, lasst euch helfen, denn gerade aus diesen Wunden wird die Fähigkeit entstehen, denen nahe zu sein, die leiden. Ohne das innere Leben ist auch das geistliche Leben nicht möglich, denn Gott spricht gerade dort zu uns, im Herzen.“
„Ich lade euch ein, häufig den Heiligen Geist anzurufen, damit er in euch ein fügsames Herz formt, das fähig ist, die Gegenwart Gottes zu erfassen, auch indem es auf die Stimmen der Natur und der Kunst, der Poesie, der Literatur und der Musik sowie der Geisteswissenschaften hört. In eurem theologischen Studium sollt ihr auch mit offenem Geist und offenem Herzen auf die Stimmen der Kultur hören, wie zum Beispiel auf die aktuellen Herausforderungen der künstlichen Intelligenz und der sozialen Medien. Vor allem sollt ihr, wie Jesus es tat, auf den oft stummen Schrei der Kleinen, der Armen und Unterdrückten und der vielen, vor allem jungen Menschen hören, die nach einem Sinn für ihr Leben suchen.“
Quelle Vatican news
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