Es gibt ihn, den Kampf um das Frühstücksei am Sonntag, das Paare und ganze Familien entzweien kann. Es fängt damit an, dass sich die ganze Erwartung des Sonntags auf ein gelungenes, weiches Frühstücksei konzentriert. Zunächst muss laut Expertenmeinung das richtige Ei gekauft worden sein, denn die allerdings etwas teureren Eier mit dünner Schale lassen sich besser schälen als Eier mit dicker Schal. Wer deshalb versehentlich oder um Geld zu sparen Eier mit dicker Schale gekauft hat, ist von vornherein schon auf der Verliererstraße.
Es gibt Dinge, die Dimensionen annehmen, die sie von sich aus nicht haben. Dazu gehört das Frühstücksei am Sonntagmorgen. Auch die Wassermenge im Eierkocher spielt eine überragende Rolle bei der Frage, ob das Ei wirklich gelingt. Meist verfügt nur einer oder eine über das Herrschaftswissen, wieviel Wasser für wie viele Eier verwandt werden muss, damit kein hart gekochtes dabei herauskommt, das man dann bis Ostern aufheben muss.
Das sind alles lächerliche Friedenssorgen, wenn man bedenkt, dass im östlichen Teil Europas nicht allzuweit von uns entfernt Menschen zittern, weil sie keine Heizung haben und auch aus Angst, dass feindliche Raketen ihr Haus oder ihre Wohnung treffen könnten. Seien wir also froh, dass unsere Sorgen, wenigstens am Sonntagmorgen, sich auf das Frühstüksei konzentieren dürfen...
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