DAS WORT

Geschrieben am 20.02.2020
von Joachim Heisel

Die Geschichte will sagen: In jedem Menschen…gibt es ein Optimum dessen, was jemand werden kann. Viele Menschen vergeuden ihr Leben damit, das werden zu wollen, was sie nicht werden können und das zu verleugnen, was sie werden könnten…Deshalb sollte man in erster Linie eine gewisse Vorstellung von dem haben, was jemand werden und nicht werden kann, welches die eigenen Begrenztheiten und welches die Möglichkeiten sind.(Erich Fromm)

Ein Schüler fragte einen Rabbi: Meister, warum bist du so traurig? Bist du traurig, weil du nicht zu höchster Erkenntnis gelangt bist und nicht die Tugenden erreicht hast? Der Meister antwortet: Nein, darüber bin ich nicht traurig. Ich bin traurig, weil ich nicht ganz ich selbst geworden bin.

Wer wir zuinnerst sind, wissen wir oft selbst nicht genau. Es äußert sich in dem, was wir denken, tun und fühlen. Aber immer wieder stellen wir fest, dass wir uns manchmal selbst ein Rätsel sind. Woran soll die Selbstverwirklichung Maß nehmen? Romano Guardini hat davon gesprochen, dass jedem Menschen ein Wort von Gott gegeben ist, das er in seinem Leben verwirklichen soll. Vielleicht ist das unsere Identität? So müssten wir also in den verschiedenen Situationen unseres Lebens immer nach diesem Wort suchen.

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