SO WAHR MIR GOTT HELFE

Geschrieben am 05.01.2022
von Joachim Heisel


Wieder ist es ein Corona-Jahr geworden, das nun zu Ende gegangen ist. Der Rückblick zeigt, dass der Sommer nur eine Verschnaufpause war. Nun haben wir eine neue Regierung, die sich den alten und den neuen Herausforderungen stellen muss. Den Amtseid haben Bundeskanzler und Minister in der Mehrheit ohne die Anrufung "so wahr  mir Gott helfe" geleistet. Mit bloß auf sich selbst abgelegten Amtseiden leisten sie allerdings totaler Verantwortung Vorschub. Im Verein mit einem weit verbreiteten Glauben an die allseitige Machbarkeit der Dinge sollen Politiker auch bei  schicksalhaften Ereignissen die Gesellschaft zuverlässig schützen und vor Folgen bewahren.

Der Verzicht auf den Gottesbezug entspricht der Haltung der Mehrheit der deutschen Bevölkerung. Nach einer  Allensbach-Umfrage glauben nur noch 46 % der Menschen in Deutschland an Gott. Gleichzeitig glauben erstaunlicherweise 52 % an Wunder. Wer nun diese Wunder wirken soll, bleibt unklar.

Der russische Schriftsteller Fjodor Dostojewski hat einmal gesagt: Wenn Gott nicht existiert, ist alles erlaubt. Tatsächlich ist es schwer, moralische Maßstäbe zu erhalten, wenn ein absoluter Bezugspunkt fehlt. Das bedeutet natürlich nicht, dass Menschen, die nicht an Gott glauben, keine moralischen Maßstäbe hätten. Es besteht aber die Gefahr, dass z.B. das Tötungsverbot von jeweiligen Mehrheitsmeinungen  abhängig wird.

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