DEINE SORGEN

Geschrieben am 26.03.2020
von Joachim Heisel

Der Philosoph Karl Jaspers (1883-1969) hat gemeint, dass eine wichtige Wesenseigenschaft des Menschen sei, dass er sich sorgt. Tatsächlich sind wir ständig besorgt um uns selbst, unsere Familie, Kinder, Freunde und Angehörige. Wir sorgen uns um den Klimawandel, den Frieden, den gesellschaftlichen Zusammenhalt.  Das Corona-Virus zeigt uns, wie verletzlich die Weltgemeinschaft ist. Je älter wir werden, desto mehr Sorgen machen wir uns auch um unsere Gesundheit. Manche Menschen sind von Sorgen geradezu niedergedrückt.

Da sagt uns der Psalmist: Wirf  Deine Sorge auf den Herrn, er hält dich aufrecht (Psalm 55,33). – Daraus spricht tiefes Vertrauen auf eine letzte Sicherheit. Wenn wir vertrauen auf uns selbst haben, ist das gut. Selbstvertrauen ist eine wichtige Voraussetzung, um das Leben zu meistern. Aber es gibt Situationen, wo Selbstvertrauen allein nicht genügt, etwa wenn wir wegen einer schweren Krankheit zum Arzt gehen. Da müssen wir auf den Arzt vertrauen. Eine ältere Frau, hatte starken Husten und Fieber. Erst auf Drängen ihrer Freundin ging sie zum Arzt, der sie wegen einer schweren Lungenentzündung ins Krankenhaus einwies. Dort blieb sie nur zwei Tage. Dann verließ sie das Krankenhaus gegen ärztlichen Rat. Sie sagte, sie kenne ihren Körper besser als die Ärzte. Ein paar Tage später starb sie zuhause. Sie hatte offensichtlich in unverantwortlicher Weise auf sich selbst vertraut - mit tragischem Ausgang.

Letztes Vertrauen auf Gott zu haben ist ein Geschenk. Es ist die Tugend der Hoffnung. Sie zählt zu den drei großen christlichen Tugenden: Glaube, Hoffnung und Liebe .Eine konkrete Gestalt der christlichen Hoffnung ist der Glaube an die göttliche Vorsehung. Dieser Glaube stärkt uns in der festen Überzeugung, dass Gott die Welt und unser Leben in seinen Händen hält und zu einem guten  Ende führt.

In seinen Zehn Geboten der Gelassenheit sagt der heilige Papst Johannes XXIII. (1881-1963): Auch wenn die Umstände das Gegenteil zeigen sollten, werde ich heute fest glauben, dass sich die gütige Vorsehung Gottes um mich kümmert, als gäbe es sonst niemand auf der Welt. Heute will ich nicht zögern, mich an allem Schönen zu freuen….Heute werde ich in der Gewissheit glücklich sein, dass ich geschaffen bin, um glücklich zu sein, nicht nur in der anderen Welt sondern auch schon in dieser…Nur für heute werde ich mich den Umständen anpassen, ohne zu erwarten, dass alle Umstände sich nach meinen Wünschen richten.

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