GENAZZANO

Kurz nach seiner Wahl zum Papst besuchte Papst Leo am Samstag 10.5.25 die kleine Gemeinde Genazzano südöstlich von Rom, die ein Marienwallfahrtsort ist. Seit Jahrhunderten schon betreut der Augustinerorden, dem der jetzige Papst enstammt, dieses Marienheiligtum. Mit der dort verehrten „Mutter vom Guten Rat“ verbindet den neuen Papst auch eine andere innige Beziehung: So ist auch seine Heimatprovinz in Chicago, die er später auch leitete, der „Mutter vom Guten Rat“ geweiht. Sein erster Ausflug nach der Wahl zum Generaloberen der Augustiner im Jahr 2001 in Rom führte ihn schon damals in die kleine Gemeinde, in der das Heiligtum liegt.

J Joachim Heisel

ROBERT FRANCIS PREVOST - PAPST LEO XIV.

Der neue Papst mit bürgerlichem Namen Robert Francis Prevost ist aus dem Orden der Augustiner, dessen Generaloberer er von 2001 bis 2013 war. Dieser Orden betreut auch Maria Eich, einen Wallfahrtsort bei München. Einer der Patres berichtete im bayerischen Fernsehen. dass er vor einiger Zeit Zimmernachbar des jetzigen Papstes war, den er damals einfach Bob nannte. Er schildert ihn als sehr freundlichen, umgänglichen Menschen mit viel Humor aber auch mit Tiefgang.

J Joachim Heisel

SCHWEIGEN

Wer nicht sprechen kann, kann auch nicht schweigen.

J Joachim Heisel

INNERE HARMONIE

Manchmal möchten wir allein sein. Aber noch öfter wünschen wir uns jemanden neben uns, um uns nicht allein zu fühlen. Bevor wir auf die Welt kamen, waren wir neun Monate nie allein. Wir waren in unserer Mutter geborgen. Durch die Nabelschnur waren wir mit ihr verbunden. Wir waren eins mit ihr. Dieser wunderbare Zustand von Symbiose voller Harmonie und Gleichklang hat uns geprägt. Hier hat unser Urvertrauen in die Welt ihren Anfang. Davon zehren wir ein Leben lang. Und wir haben davon eine unstillbare Sehnsucht behalten. Das spüren wir, wenn wir an einem Strand in der Sonne liegen, unter uns der warme Sand, der sich unserem Körper anschmiegt und über uns eine mütterliche Sonne, die uns wärmt. Wir fühlen uns umfangen und geborgen im Schoß der Natur und im Gleichklang. mit ihr. Da kommen wir zum Ursprung zurück, aber auch in Grenzsituationen wie Krankheit oder Todesnähe spüren wir die Sehnsucht danach.

J Joachim Heisel

BARMHERZIG

Aus dem Schreiben Misericordia et Misera von Papst Franziskus anlässlich des Jahres der Barmherzigkeit 2016:

J Joachim Heisel

SAMARITER

Empathie ist die Fähigkeit und Bereitschaft, Empfindungen Emotionen, Gedanken, Motive und Persönlichkeitsmerkmale einer anderen Person zu erkennen, zu verstehen und nachzuempfinden, und angemessen darauf zu reagieren

J Joachim Heisel

UM FRIEDEN BITTEN

Ein ikonisches Bild. Anlässlich des Begräbnisses des von Millionen rund um den Erdball geliebten Franziskus sitzen sich in der Weite der Basilika Sankt Peter in Rom auf zwei Stühlen ein alter Mann und ein jüngerer gegenüber, der mächtigste Mann der Welt und sein Bittsteller. Er bittet um nicht mehr und nicht weniger als um Barmherzigkeit für sein Volk. In diesen Tagen wird der verstorbene Papst Franziskus zu einer Ikone einer Barmherzigkeit, die die Welt nicht kennt. Man weiß nicht, was in Donald Trump und Wolodymyr Selenskyi in diesem Moment vor sich geht.

J Joachim Heisel

HERZ AM RECHTEN FLECK

Es gibt Menschen, die eine Botschaft haben. Papst Franziskus war selbst eine Botschaft, wie er mit schon fast ersterbender Stimme den Segen Urbi et Orbi (der Stadt Rom und dem Erdkreis) von der Balustade des Petersdoms spendete und sich dann durch die Menge auf dem Petersplatz fahren ließ. Das war zu Herzen gehend, so ähnlich wie damals, als der schon vom Ende gezeichnete Johannes Paul II. an Ostern 2005 die auf dem Petersplatz versammelte Menge zum letzten Mal gegrüßt hat. Beide haben die Worte ihres Herrn und Meisters erfüllt: Niemand hat eine größere Liebe, als wer sein Leben hingibt für seine Freunde (Joh 15,13). Ich glaube, niemand, der das gesehen hatte, konnte sich dem ganz entziehen. Das zeigt auch das enorme Medienecho rund um den Erdball.

J Joachim Heisel

OSTERGLOCKEN

In aller Herrgottsfrühe bin ich am Ostermontag auf den Riederstein am Tegernsee gestiegen.Kaum jemand ist unterwegs. Schon zwitschern die Vögel und ein Specht tut sein Handwerk und hämmert für sich und seine Familie ein Nest in einen Baumstamm. Aus dem Tal klingen Osterglocken herauf.

J Joachim Heisel

OSTERN

Christ ist erstanden

J Joachim Heisel

DIENST AUS LIEBE

In seinem Buch „Auf Christus schauen“ sagt Benedikt XVI.: „Gott verlangt einen Vorschuss an Vertrauen von uns. Er sagt uns: ich weiß, du verstehst mich jetzt nicht. Aber traue mir doch; glaube mir doch, dass ich gut bin, und wage es, von diesem Vertrauen her zu leben. Dann wirst du entdecken, dass hinter deinem Leid, hinter dem Schweren deines Lebens sich eine Liebe verbirgt. Dann wirst du erkennen, dass ich gerade so, dir Gutes getan habe. Es gibt viele Beispiele von Heiligen und großen Menschen, die dieses Vertrauen gewagt haben und die so gerade im größten Dunkel das wahre Glück gefunden haben – für sich und für viele andere“.

J Joachim Heisel

GUT UND BÖSE

Wenn unser Leben einen Sinn über den Tag hinaus haben soll, kommen wir an der Frage nach der Wahrheit, letztlich nach Gut und Böse, nicht vorbei. Wenn es keine Wahrheit gibt, gibt es auch das Böse nicht, denn wie sollte man Gutes und Böses voneinander unterscheiden? Wenn es aber keine Wahrheit und weder Gutes noch Böses gibt, ist letztlich alles erlaubt und wir müssten die Gefängnisse öffnen und dürften niemanden mehr bestrafen. Wir müssten uns genauso freuen, wenn uns jemand küsst wie wenn er uns beleidigt. Alles ist dann gleich gut oder gleich schlecht, Mörder wie Opfer. Wenn es keinen objektiven Maßstab gibt, wenn alles nur »Meinung« ist, kann ich auch meinen, dass Gut und Böse nicht zu unterscheiden sind.

J Joachim Heisel

LEBENSFREUDE

Ich war in Eile unterwegs zu einem Besuch und sah das Schild von Lidl. Noch schnell Blumen kaufen! Die junge Kassiererin saß allein an der Kasse und lachte, als ich mit meinem Strauss in der Hand auf sie zulief und sagte: „Wie schön, dass sie mir Blumen schenken wollen“. Für einen scherzhaften Moment traten wir beide aus unserer Käufer-Verkäufer-Rolle heraus. Als ich dann versuchte, eine Blume aus dem festgebundenen Strauß herauszunehmen, ging das nicht. Sie lachte und meinte: War ja nur ein Scherz!

J Joachim Heisel

MEIN BIST DU

Im Gespräch mit einem jungen Mann über seine Zukunft, sagte er mir, dass er Angst habe, in fünf Jahren irgendwo an einer Front zu stehen. Ich war schockiert, aber beim Nachdenken über seine Aussage, musste ich mir eingestehen, dass leider durchaus eine Kriegsgefahr in Europa besteht. Es scheint eine Situation zu sein ähnlich wie vor dem Ersten Weltkrieg. Niemand wollte einen großen Krieg, aber plötzlich war er da. Wir können nur hoffen und beten, dass dies nicht wieder eintritt.

J Joachim Heisel

DAS MERKMAL

Bei einem Vortrag über sein Buch "Unter Heiden", meinte der Autor Tobias Haberl, es sei an der Zeit, jenseits von Missbrauch und Frauenpriestertum, endlich einmal wieder auf die Kernbotschaften der katholischen Kirche zurückzukommen.

J Joachim Heisel

PRINZIP HOFFNUNG

Wenn wir von der Hoffnung des Christen sprechen, dann müssen wir uns darüber Gedanken machen, was diese Hoffnung gemeinsam hat mit der allgemeinen Hoffnung der Menschen und was diese Hoffnung von ihr unterscheidet. Der Begriff Hoffnung im allgemeinen bezeichnet das feste Vertrauen auf das Erlangen eines zukünftigen Gutes. Er beinhaltet also ein Noch-nicht-Haben und ein Sich-Ausstrecken nach etwas, von dem es sich lohnt, es zu erhalten. Die natürliche Hoffnung richtet sich auf die Dinge dieser Welt: Ich hoffe, innerhalb meines Lebens ein bestimmtes Ziel zu erreichen, dass mir die Gesundheit erhalten bleibt, dass ich eine bestimmte Seinserfüllung erfahre oder dass mir ein Glück zuteil wird, von dem ich mir immer gewünscht habe, dass es in Erfüllung gehe. Die christliche Theologie hat die Hoffnung zu den sogenannten eingegossenen Tugenden gezählt, die auch die göttlichen Tugenden genannt werden, weil sie dem Christen in der Taufe geschenkt werden und sozusagen die Wirkprinzipien…

J Joachim Heisel

UNANTASTBAR

Auf die Frage, welchen Gott meint das Grundgesetz in der Präambel? antwortete Professor Paul Kirchhoff in einem Interview der Zeitung "Die Tagespost" vom 1.Dezember 2022:

J Joachim Heisel

TANZEN

Es klingt fast zu simpel, aber man muss anfangen zu glauben, um irgendwann glauben zu können. Glaube kann nicht erarbeitet, sondern immer nur empfangen werden. Genauso wenig, wie man tanzt, um irgendwohin zu gelangen, glaubt man, um ein Ergebnis zu erzielen. Eine Leistung ist nicht erforderlich, falscher Ehrgeiz wäre sogar hinderlich, Gott interessiert sich nicht für Zensuren oder Zeugnisse. Der Glaube ist keine Belohnung. Man wird von Gott nicht geliebt, weil man etwas Besonderes, sondern obwohl man nichts Besonderes ist. Anders als im Job oder in den sozialen Medien kommt nicht der Lauteste, Raffinierte oder Skrupelloseste ans Ziel, sondern wer bereit ist, mit vollem Herzen in das Experiment einzutreten. "Nur indem man eintritt, erfährt man, nur indem man das Experiment mitmacht, fragt man überhaupt, und nur wer fragt, erhält Antwort" (Josef Ratzinger, Kurze Einführung in das Christentum) .

J Joachim Heisel

QUELLEN

In einem Interview mit der Zeitung "Die Tagespost" vom 1. Dezember 2022, wurde dem früheren Richter am Bundesverfassungsgericht Professor Dr. Paul Kirchhof die Frage gestellt, ob es einen freiheitlichen Staat ohne Religion geben könne und wie er die Zukunft der Kirche in der Gesellschaft sehe. Er antwortete:

J Joachim Heisel

NAGELSTUDIO

Der Glaube, dass das Leben ein Geschenk Gottes und Gott selbst Mensch geworden sei, ob man ihn nun teile oder nicht, habe eine andere Tiefenschärfe als Wellness im Lotussitz.

J Joachim Heisel

HANDY

Eine Studie der DAK-Krankenversicherung hat erbracht, dass hierzulande 10- bis17-Jährige 346 Minuten täglich werktags an elektronischen Geräten verbringen. Das ist ein tiefgreifender kultureller Wandel, der auch auf das Verhalten der Jugendlichen großen Einfluss hat.

J Joachim Heisel

MONOPTEROS

Die Nacht war noch kalt aber am Morgen kam eine strahlende Sonne bei wolkenlosem Himmel hervor. Auf den Stufen des Monopteros im Englischen Garten halten junge Menschen ihr Gesicht der Sonne entgegen. Früher sagte man bei Frühlingsbeginn zum Nachbarn oder zu einem Freund oder Verwandten, den man lange nicht gesehen hatte: Ich hoffe, du bist gut durch den Winter gekommen! Das kam noch aus einer Zeit, wo der Winter für die Menschen eine schwere Prüfung war. Oft gab es nicht genug zu essen, weil die letzte Ernte schlecht war und die Vorräte nicht gereicht haben. Auch waren Infektionskrankheiten im Winter häufig die Ursache von schwerer Krankheit oder garTod. Der Winter hat für uns mit dem ganzen zivilisatorischen Komfort, den wir heute haben, seinen Schrecken verloren. Aber auch heute kann es sein, dass wir nach einer nur schwer durchgestandenen Grippe oder einer Covid- Erkrankung…

J Joachim Heisel