Es ist Fastenzeit, die Zeit zwischen Aschermittwoch und Ostern, in der uns die Kirche zu Konsumverzicht und Solidarität mit unseren Nächsten aufruft. Dazu schreibt der Prophet Jesaja um 740 v. Chr. Worte, die wir uns auch heute noch zu Herzen nehmen können. Er sagt: Das ist ein Fasten wie ich es liebe: wenn du einen Nackten siehst und ihn bekleidest und dich deinen Verwandten nicht entziehst, dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte und deine Wunden werden schnell heilen (Jes 58,8). Der Prophet Jesaja war wohl verheiratet und hatte Kinder. Er wusste, wovon er sprach. Einen Nackten zu bekleiden, kommt in unserem Alltag kaum vor. Aber wer heiratet, stellt früher oder später fest, dass er oder sie nicht nur die Frau oder den Mann geheiratet hat sondern gewissermaßen auch die jeweilige Verwandtschaft, im Guten und im Schlechten. In den Verwandten den Nächsten zu sehen, fällt manchmal schwer, vor allem, wenn sie nicht unseren Vorstellungen entsprechen.…