Eigentlich wollte ich nur tanken und im Hagebaumarkt Motoröl kaufen. Auf dem Rückweg kam ich an der Kirche Sankt Lorenz in München vorbei. Da erinnerte ich mich, dass ich schon länger einmal wieder auf den Friedhof neben der KIrche gehen wollte, da mehrere Freunde von mir dort ihre letzte Ruhestätte haben. Ich stieg also aus, ging durch das Tor zu den Gräbern. Da sah ich zuerst das Grab von Adolf von Hildebrandt, dem Erbauer des wunderschönen Wittelsbacher Brunnens am Lenbachplatz iin München. Auf der anderen Seite das Familiengrab mit dem Wappen der Familie von Branca und einer Gedenktafel, auf der auch der Name von Alexander von Branca, dem Erbauer der Neue Pinakothek steht.
Meine Erinnerungen gehen an die Menschen zurück, die ich persönlich kannte und an ihre Lebensgeschichte. Ich stehe an den Gräbern und spreche ein kurzes Gebet.
Dann gehe ich spontan noch auf einen Sprung in die Kirche. Im Vorraum der Kirche ist eine ältere Frau mit ihrer kleinen Enkeltochter. In einer Glasvitrine ist jetzt die Flucht nach Ägypten mit Maria und Josef und dem Jesuskind mit dargestellt. Die Kleine lauscht aufmerksam den Erklärungen der Großmutter als ein Geläut aus dem Glockenturm einer kleinen hölzernen Kapelle ertönt, die auch in dem hell erleuchteten Schaukasten steht. Es öffnet sich das Portal, der Kapelle und heraus kommt ein kleines Jesuskind, das uns artig seinen Segen erteilt und dann rückwärts durch die sich schließende Tür zurück in die kleine Holzkapelle geht. Die Kleine ist entzückt.
Dann gehe ich in die Kirche hinein zu einem Madonnenbild, das eine junge schöne Frau zeigt und dem ausdrucksvollen Kreuzweg aus dem 19. Jahrhundert ab. Mittlerweile kommt ein älterer Mann mit seiner Frau . Sie zündet zwei Kerzen auf dem Alter an. Es kommen auch noch weitere Frauen, die dann zusammen anfingen, den Rosenkranz zu beten. Über dem Hauptschiff hängt eine riesige Rosenkranzmadonna aus dem 18. Jahrhundert.
Nun muss ich doch langsam nach Hause, da noch einiges auf mich wartet. Aber ich denke, es war gut, dass ich in diese friedliche Szene eingetaucht bin, obwohl ich eigentlich keine Zeit hatte. Fromme Entschleunigung.
Aus dem Sprung in die Kirche war fast ein halbe Stunde geworden, die mir hinterher gefehlt hat oder auch nicht...?
Näc hster Blogbeitrag 7.2.25