Kurz nach seiner Wahl zum Papst besuchte Papst Leo am Samstag 10.5.25 die kleine Gemeinde Genazzano südöstlich von Rom, die ein Marienwallfahrtsort ist. Seit Jahrhunderten schon betreut der Augustinerorden, dem der jetzige Papst enstammt, dieses Marienheiligtum. Mit der dort verehrten „Mutter vom Guten Rat“ verbindet den neuen Papst auch eine andere innige Beziehung: So ist auch seine Heimatprovinz in Chicago, die er später auch leitete, der „Mutter vom Guten Rat“ geweiht. Sein erster Ausflug nach der Wahl zum Generaloberen der Augustiner im Jahr 2001 in Rom führte ihn schon damals in die kleine Gemeinde, in der das Heiligtum liegt.
In der Gemeinde erinnert man sich auch noch gut an den Besuch des damaligen Kardinals Prevost im vergangenen Jahr, und zwar am 25. April, dem Gedenktag des wundersamen Erscheinens des Gnadenbildes in dem kleinen Ort bei Rom.
Bei seinem Besuch in Genazzano im vergangenen Jahr feierte er auch die Messe. In seiner damaligen Predigt hatte er gesagt: „Die Aufnahme, die Gnade und der Trost, die wir von der Mutter vom Guten Rat empfangen, sind wirklich eine Inspiration, die uns in unseren Familien helfen sollte, aber auch dafür, um eine einzige Familie in der Welt zu werden. Sie lehrt uns – in einer Zeit voller Konflikte, Gewalt und vieler Schwierigkeiten –, dass wir alle berufen sind, Familie zu sein, den Frieden, die Versöhnung, das Verständnis und die Fähigkeit zu fördern, zu vergeben, wenn es notwendig ist.“
Das Gnadenbild soll am 25. April 1467 auf wundersame Weise an einer unvollendeten Kirchenwand in Genazzano erschienen sein. Auch damals waren schon Augustiner in dem Ort tätig. Der Legende nach stammt das Fresko aus der Kirche von Scutari, dem heutigen Shkodra in Albanien, wo es vor dem Ansturm der Osmanen geschützt werden sollte und, so die Legende weiter, von Engeln entführt wurde. Schon kurz nach dem Erscheinen wurden zahlreiche Heilungen und Bekehrungen gemeldet. Viele Päpste förderten die Verehrung. Papst Leo XIII. nahm die Fürsprache zur Mutter Gottes vom Guten Rat in die Lauretanische Litanei auf und erhob die Kirche zur Basilica minor.
Quelle: Vaticannews
Das Bild stammt aus Wörth an der Isar (Kopie aus Genazzano)
Aus einem früheren Blogbeitrag vom 3.7.24:
Neulich nach einer Autorenlesung bin ich zufällig in Wörth an der Isar vorbei gekommen. Dort gibt es ein Gnadenbild zur "Mutter des Guten Rates". Zum Original dieses Bildes aus dem 15. Jahrhundert in Genazzano bei Rom pilgerte Papst Johannes XXIII. zu Beginn seines Pontifikats am 25.August 1959. Eine Kopie dieses Bildes fand der Pfarrer von Wörth Ludwig Fischl mitten im Krieg im Oktober 1944 auf dem Dachboden eines alten Bauernhauses und ließ es für seine Kirche wieder herrichten. Seitdem haben tausende Menschen dieses Bild in ihrer Not aufgesucht. Viele haben von der Hilfe berichtet, die sie erfahren haben.
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