GOTT IST NICHT EINSAM

Geschrieben am 29.05.2021
von Joachim Heisel


Morgen feiert die Kirche den sogenannten Dreifaltigkeitssonntag.

Ein Wesen, das lieben kann, muss seine Existenz einer Liebe verdanken. Der Gott des Christentums ist kein einsamer Gott. Er ist kein Gott, der in selbstgenügsamer Selbstverschränkung lebt, denn Gott ist die Liebe. (Joh 4,7-12). Liebe ist das äußerste, das ein Mensch geben und erfahren kann. Unser Leben ist das kostbarste, das wir haben. Christus sagt: Niemand hat eine größere Liebe als wer sein Leben hingibt für seine Freunde (Joh 15,13). Lieben kann man nicht allein. Liebe setzt Beziehung voraus. Gott offenbart sich durch Christus als Gott in drei Personen (Dreifaltigkeit, Trinität) : Vater, Sohn und Heiliger Geist, die untereinander in Liebe verbunden sind. Sie sind das Herz aller Wesen und Dinge, denn die Liebe ist der letzte Grund der Welt und des Menschen. Als Tochter und Sohn Gottes ist der Mensch zur Teilhabe an dieser Liebe berufen. Vater-Sein, Sohn- und Tochter-Sein, Liebe ist die Grundmatrix der materiellen, biologischen, geistigen und spirituellen Architektur der Welt und des Menschen. Christliche Deutung der Welt kommt ohne sie nicht aus. Deshalb schuf Gott den Menschen als sein Ebenbild, als Wesen in Beziehung, als Mann und Frau, zur Liebe berufen, zur Gemeinschaft mit Gott und den Menschen, zur Familie. „Erst im Du erfährt der Mensch sich selbst „ sagt der jüdische Religionsphilosoph Martin Buber. 

Quelle: Aus meinem Buch "Im Licht des Vaterunser", erhältlich beim Fe-Verlag Kisslegg

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