Der Bluttest auf Down-Syndrom (Trisomie 21) soll auf Beschluss des gemeinsamen Bundesausschusses für Gesundheit bei Schwangerschaften „mit besonderen Risiken nach intensiver ärztlicher Beratung“ Kassenleistung werden. Bei positivem Ergebnis kann die schwangere Frau entscheiden, ob sie eine Schwangerschaftsunterbrechung vornehmen lässt
In Dänemark gibt es den Trisomie-21 Test als Sozialleistung bereits seit 2004. Dort lassen 95 Prozent der Frauen nach positivem Test eine Abtreibung vornehmen. Ähnliche Zahlen gibt es auch anderen Ländern wie Spanien und Großbritannien.
Die Sprecherin der Organisation „Downpride“ Renate Lindeman zitierte in einem Artikel der Washington Post die Mutter eines Kindes mit Down-Syndrom: „Down-Syndom-Sreening ist keine Gesundheitsversorgung. Es ist eine Eliminierung einer Gruppe aus der Gesellschaft.“
Die Abteilung Para Leichtathletik des deutschen Behindertensportverbands hat zur Saison 2020 eine neue Sportklasse für Menschen mit Trisomie 21 (Down-Syndrom) eingeführt, um diese Menschen zu fördern. Menschen mit Down-Syndrom treten bei den Paralympics an und können manchmal bei entsprechender Förderung einen mittleren Bildungsgrad erreichen. Sie weisen oft Stärken im sozialen Verhalten und eine Veranlagung zur Musikalität auf.
Andrea Nahles (SPD) war im Alter von 41 Jahren schwanger und lehnte für sich selbst und ihr Kind die Durchführung pränataler Diagnostik ab. Anlässlich der Diskussion über die Präimplantationsdiagnostik schrieb sie in einem Artikel für die Rheinzeitung am 4.1.2011:
„Denn letztlich steht die Frage im Raum, welches Leben ist lebenswert? Wer entscheidet darüber?…Wenn etwas möglich ist, wird es nicht nur gemacht, sondern auch unterschwellig verlangt beziehungsweise zur neuen Norm.“
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