GUTER AUSGANG

Geschrieben am 29.09.2021
von Joachim Heisel


Der heilige Paulus schreibt im Brief an die Hebräer (11,1): Glaube aber ist: Feststehen in dem, was man erhofft, überzeugt sein von Dingen, die man nicht sieht.

In vielen Interviews mit erfolgreichen Menschen hört man: Das Wichtigste in meinem Leben war, dass ich immer an mich selbst geglaubt habe. Das ist gut, wenn damit ein gefestigtes Selbstbewusstsein gemeint ist. Das  kann aber problematisch werden. Wenn wir nur an uns selbst geglaubt haben  und in schwierigen oder gar aussichtslosen Situationen unsere eigene Hilflosigkeit erfahren, kann uns Zynismus und Depression, sogar Verzweiflung erfassen.

Wenn wir aber die Welt und unser Leben durch das Prisma einer jenseitigen Hoffnung sehen können, relativiert sich unsere Hilflosigkeit zugunsten eines Glaubens an eine höhere Macht, die auch dann noch helfen kann, wenn alles menschliche Bemühen allein ohne Erfolg bleibt. Auch wenn vieles in unserem Leben scheitern sollte, bleibt doch die Hoffnung auf einen guten Ausgang bei Gott.

Es wäre allerdings falsch, wenn uns das verleiten würde, nicht alle eigenen Anstrengungen zu unternehmen, um unser Schicksal selber in die Hand zu nehmen. Es wäre ungut, wenn wir z.B. keine Vorsorge für unsere Gesundheit oder unsere ökonomische Sicherung treffen würden. Dann könnte uns der Vorwurf von Karl Marx treffen: Religion ist das Opium des Volkes. Er meinte damit, dass die Jenseitshoffnung die Gläubigen davon abhält für den jeweiligen Tag zu sorgen.

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