UNSERE NASE

Geschrieben am 29.12.2021
von Joachim Heisel


Wenn wir uns selbst auch mit unseren Schwächen und Fehlern  akzeptieren, können wir auch die anderen leichter ertragen so wie sie nun einmal sind. Wir selbst sind das gegebene „Material“, aus dem sich unser Leben formt. Aber auch die anderen tragen ein Erbgut mit sich herum, das sie nicht ändern können. Niemand kann ganz aus seiner Haut und wenn wir gelegentlich doch einmal „aus unserer Haut fahren“, bedarf das meist eines gehörigen Reizes, oft gepaart mit einer besonderen Empfindlichkeit in diesem Augenblick. Wenn wir uns „in unserer Haut wohl fühlen“, ist das ein Zeichen, dass es uns in dem Moment gut geht und wir mit uns und der Welt in Einklang sind. Wer immer an sich selbst herumnörgelt, wird das auch bei anderen tun. Von solchen Menschen, die immer etwas an sich oder den anderen auszusetzen haben, sollten wir uns möglichst fernhalten.

 Viele Menschen können sich selbst nicht leiden. Sie haben vielleicht alles, was sie  zum Leben brauchen, aber ihre Nase gefällt ihnen nicht. Ein berühmter Schönheitschirurg berichtete in einem Interview, dass er einen Großteil seiner Zeit damit verbringt, seine Klienten/innen davon zu überzeugen, dass ihr Aussehen ganz in Ordnung ist. Er sagte dann, dass diese Patienten/innen oft an einem Selbstwertproblem leiden.

Im Alten Testament spricht Gott zu seinem Volk aber auch zu jedem Menschen: Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du gehörst mir. Weil du in meinen Augen teuer und wertvoll bist und weil ich dich liebe, gebe ich für dich ganze Länder und für dein Leben ganze Völker (vgl Jes 43,1–7)

Wenn Gott uns mag, haben wir doch eigentlich keinen wirklichen Grund, uns selbst nicht gern zu haben, auch wenn uns manchmal unsere eigene Nase nicht gefällt…

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