Eine Jugendfreundin aus Trier erzählte mir vom Schicksal ihrer Familie im Ersten Weltkrieg. Der Mann ihrer Großmutter war 1914 im Krieg gefallen und ihre Großmutter stand mit drei kleinen Kindern ohne Unterstützung im Leben. Sie musste arbeiten gehen und die Kinder allein zuhause lassen „mit einem Pisspott in der Küche und einem Pott Wasser“ und der älteste kleine Sohn musste im Alter von zehn Jahren auf seine Geschwister aufpassen. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Familie in Trier im Zentrum der Stadt ausgebombt wie man das damals nannte, wenn Wohnung, Einrichtung und Hausrat bei einem Bombenangriff vernichtet wurde. Lediglich ihre Puppe im Keller der Großmutter hatte „überlebt“.
Ein Freund erzählte mir, dass sein Vater 1944 bei einem Urlaub von der Front seine junge Familie mit Frau und zwei Kindern besuchen wollte. Als er ankam, fand er nur rauchende Trümmer vor. In der Nacht zuvor hatte eine Fliegerbombe das Haus seiner jungen Familie zerstört, die darin umgekommen war. Er hat dann später nochmals geheiratet und eine neue Familie gegründet, aus der mein Freund hervorging.
Aus meinem Buch Jahrgang 1945
Nächster Blogeintrag 9.4.22