JUGEND

Geschrieben am 01.03.2024
von Joachim Heisel


Stress entsteht, wenn man den gestellten Anforderungen nicht gewachsen ist oder sich ihnen nicht gewachsen fühlt. Heute fühlen sich viele Menschen trotz Arbeitszeitverkürzung und viel Freizeit den Anforderungen des Alltags nicht mehr gewachsen. „Die meisten Menschen verarbeiten den größten Teil der Zeit, um zu leben. Und das bisschen, das ihnen von Freiheit übrig bleibt, ängstigt sie so sehr, dass sie alle Mittel einsetzen, um sie los zu werden (Ulrich Plenzdorf). Eine ganze Industrie lebt davon, solche Erlebnisse zu produzieren in Form von Lust, Spannung, Gefühlseindrücken und intensivem Erleben. Sie äußert sich aber auch als Lust auf Drogen, Sexuaität oder Extremerfahrungen in Sport und Natur. Kontakte werden gekauft und organisiert. Sie sind nur auf den jeweiligen Zweck ausgerichtet, danach lösen sie sich wieder auf.
Die Perspektive einer solchen Gesellschaft geht nicht über den Tag hinaus. Sie reicht nur von einem Event zum nächsten. Der verletzlichste Teil der Gesellschaft, die Jugend, erstickt die sich dann breit machende Sinnleere  häufig in Drogen und Alkohol.

Wer aber der Jugend keine Perspektive mehr bieten kann, die über den Tag hinausreicht, verliert nicht nur die Jugend sondern auch die Zukunft, denn Jugend bedeutet Hoffnung und ohne Hoffnung gibt es auch keine Zukunft.

Sinn kann uns am Ende nur das geben, was über den heutigen Tag hinaus Bestand hat.

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