DIE QUELLE

Geschrieben am 02.03.2024
von Joachim Heisel


Charles Péguy, der große französische Schriftsteller, hat in einem epischen Gedicht die christliche Hoffnung als kleines Mädchen beschrieben, das von seinen beiden größeren Schwestern Glaube und Liebe in die Mitte genommen und geführt wird. Aber in Wirklichkeit, sagt er, ist es das kleine Mädchen Hoffnung, das seine beiden größeren Schwestern führt.
Tatsächlich, ohne die Hoffnung würde in unserem Leben alles still stehen. Die Liebe würde ihr Ziel verlieren und erkalten, der Glaube würde versickern. Wir würden uns nicht mehr zutrauen, auch nur einen einzigen Schritt zu tun.
Auf mancher Bergwanderung gibt es Abschnitte, bei denen man den Gipfel nicht sehen kann. Auch in unserem sogenannten grauen Alltag ist es manchmal so, wenn wir vor lauter Erledigungen und Problemen, die sich vor uns auftürmen, keinen Sinn und kein Ziel mehr sehen. Dann kann uns das kleine Mädchen Hoffnung einen Becher mit frischem Wasser aus jener Quelle reichen, von der Christus zu der Samariterin gesagt hat: „Wer ... von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst haben; vielmehr wird das Wasser, das ich ihm gebe, in ihm zur sprudelnden Quelle werden, deren Wasser ewiges Leben schenkt‚ (Joh 4,13-14). Trinken müssen wir aber selber.

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