ISARKIESEL

Geschrieben am 22.03.2024
von Joachim Heisel


Auf meinem  Spaziergang der Isar entlang  kann ich der Versuchung nicht widerstehen, einen kleinen Umweg zu machen und gehe hinunter  zum  Geröllstrand am Oberföhringer Wehr. Es macht Spaß über die Steine zu laufen und entspannt den Rücken. Im Sommer lassen sich hier Sonnenhungrige von den Steinen aufwärmen.Jetzt gibt es da nur ein junge Frau mit ihrem kleinen Sohn, der Steine aufliest, und sie stolz seiner Mutter präsentiert. Die zaghafte Frühlingssonne lässt die Steine schon hell scheinen. In drei Monaten sind die Sonnenanbeter wieder da. 

Keiner der Steine gleicht dem andern. Ich nehme einen Stein in die Hand und würde mir gerne seine Geschichte erzählen lassen. Ich frage nach bei KI: Die Isarkiesel, die der kleine  Junge aufliest, sind alpine Sedimentgesteine aus der Triaszeit von vor etwa 200 (!) Millionen Jahren. Beim Transport vom Inngletscher nach München legten sie im Laufe der Zeit 300 km zurück. Das hat immerhin  3000 Jahre gedauert.

Übrigens: Der Max-Josef-Platz vor dem Nationaltheater in München ist mit lauter Isarkieseln ausgelegt.

Spontan fällt mir ein Vers aus Psalm 90 ein: Denn tausend Jahre sind für dich wie der Tag, der gestern vergangen ist,  wie eine Wache in der Nacht !

Und auch Psalm 8, 5-7: Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?  

Aber dann fährt der Psalm fort: Du hast ihn (den Menschen) wenig geringer gemacht als Gott, mit Ehre und Hoheit hast du ihn gekrönt. Du hast ihn zum Herrscher gesetzt über die Werke deiner Hände, alles hast du ihm unter die Füße gelegt.

Vor der Natur ist der Mensch sehr klein aber aus der Sicht Gottes als sein Ebenbild geliebt und bedeutsam. Vor Gott ist jeder von uns mehr wert als alle Steine zusammen.

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