ENGLISCHER GARTEN

Geschrieben am 27.03.2024
von Joachim Heisel


Eine 28-jährige junge Frau, die für einige Monate in New York lebte, fühlte sich dort sehr einsam. Eines Tages erfuhr sie von einer Gruppe, die sich zum Spazierengehen regelmäßig in einem Park traf. Sie ging dorthin und fand sofort Anschluss. Als sie nach München zurückkehrte, entschloss sie sich, einen Versuch zu machen, eine solche Gruppe auch in München zu gründen. Auf Instagram rief sie dazu auf, sich einmal alle vierzehnTage im Englischen Garten zu einem Spaziergang zu treffen. Beim ersten Mal fanden sich 200 Frauen ein. Gerade in den großen Städten ist es oft schwierig für Neuankömmlinge, Kontakte zu knüpfen. Da scheint sie eine "Marktlücke" gefunden zu haben. Oft ergeben sich daraus neue Kontakte, die über den Tag hinaus anhalten;  einige Frauen gingen danach zusammen ins Café oder trafen sich später noch einmal. Anders als Verabredungen, die nur über digitale Medien stattfinden, begegnen sich hier die Menschen persönlich. Das hilft, um auch dort Fuß zu fassen, wo man niemanden kennt.

Solche Initiativen helfen, Einsamkeit und Alleinsein zu überwinden. Nach einer Studie fühlen sich vor allem junge Menschen zwischen 18 und 25 Jahren oft einsam.  Das ist die Zeit, in der sie normalerweise das Elternhaus für Studium und Ausbildung schon verlassen haben. Am meisten einsam fühlen sich diejenigen unter ihnen, die viel Zeit mit digitalen Medien zubringen, Zeit, die ihnen möglicherweise fehlt, um reale menschliche Begegnungen zu erleben. Und da ist die  Initiative dieser jungen Frau Gold wert. 

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