„Unsere Tage zu zählen, lehre uns, o Herr, dann gewinnen wir ein weises Herz“ , heisst es im Psalm 90.
Je älter wir werden - das beginnt bei den meisten Menschen so etwa ab dem Alter von siebzig Jahren - stellen wir uns immer öfter die Frage, ob unsere Lebenszeit noch ausreicht, bestimmte Dinge und Ereignisse zu erleben z.B. die Hochzeit von Kindern und Enkelkindern, die Wiedereröffnung eines Museums oder die Reise in ein Land, das wir immer schon einmal besuchen wollten.
Im Alter wird der Lebenshorizont überschaubar. Deshalb sollte man sich auf die Dinge konzentrieren, die einem noch wichtig sind, vor allem Personen, die in unserem Leben einen wichtigen Platz einnehmen. Welche Erinnerungen an uns wollen wir hinterlassen?
Auch können wir uns die Frage stellen: Gibt es Dinge, die außer uns niemand mehr tun kann? Zum Beispiel beklagen viele Kinder, dass sie ihre Eltern nie gefragt haben, welche Personen auf den Fotos sind, die im Familienarchiv lagern.,
Wirklich wichtig in unserem Leben sind unsere Beziehungen zu den Menschen um uns, auch unsere Beziehung zu Gott so wir denn an Gott glauben, und natürlich unsere Beziehung zu uns selbst, auch zu unserem Körper. Wir lernen im Alter, wie abhängig wir von ihm sind und wie wichtig es ist, richtig mit ihm umzugehen, damit er uns möglichst lange dient.
Bei den Beziehungen zu den Menschen unserer Umgebung ist wichtig, wie sie uns in Erinnerung halten. Dazu eine Geschichte, die mir berichtet wurde: Einer betagten langjährigen Bewohnerin eines Altenheims ging es gesundheitlich sehr schlecht, sodass man mit ihrem baldigen Ableben rechnen musste. Eine Betreuerin, die wusste, dass sie mit ihrer einzigen Tochter im Streit war, wies sie darauf hin, wie wichtig es wäre, sich mit der Tochter noch zu versöhnen. Sie hat auf diesen Rat gehört und sich mit ihrer Tochter versöhnt. Danach hat sie sich wieder erholt und noch zwei Jahre gelebt.
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