ACHTSAMKEIT

Geschrieben am 13.09.2024
von Joachim Heisel


In den letzten Jahrzehnten besteht in den westlichen Ländern ein starker Trend zur Übernahme fernöstlicher Lebensbetrachtung und Einübung vor allem buddhistischer Meditation und Daseinsbewältigung. Vor allem die Übung von  Achtsamkeit ist zur Metapher eines antagonistisch zur westlichen Leistungsmentalität  getretenen Lebensstils  im Sinne einer Entschleunigung und  Hinwendung zum Augenblick geworden. Gefühle, Gedanken, Handlungen und Regungen zuzulassen, ohne sie zu werten oder zu deuten, gilt als Weg gelungenen Lebens. Sicher ist es oft vorteilhaft, Dinge und Ereignisse erst einmal auf sich beruhen zu lassen, ohne immer gleich auf deren Sinngehalt oder auf Lösungen zu reflektieren. Sie sollte aber nicht dazu führen, dass alles gleich gültig wird, denn das würde uns unfähig machen zu lieben.

Ein Zen-Lehrer, der früher als PR-Berater tätig war, sagte  in einem Interview: Er nimmt nichts mehr richtig ernst. 

Wem aber alles gleichgültig wird, der verliert auch die Empathie für die Menschen seiner Umgebung.

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