In den letzten Jahrzehnten besteht in den westlichen Ländern ein starker Trend zur Übernahme fernöstlicher Lebensbetrachtung und Einübung vor allem buddhistischer Meditation und Daseinsbewältigung. Vor allem die Übung von Achtsamkeit ist zur Metapher eines antagonistisch zur westlichen Leistungsmentalität getretenen Lebensstils im Sinne einer Entschleunigung und Hinwendung zum Augenblick geworden. Gefühle, Gedanken, Handlungen und Regungen zuzulassen, ohne sie zu werten oder zu deuten, gilt als Weg gelungenen Lebens. Sicher ist es oft vorteilhaft, Dinge und Ereignisse erst einmal auf sich beruhen zu lassen, ohne immer gleich auf deren Sinngehalt oder auf Lösungen zu reflektieren. Sie sollte aber nicht dazu führen, dass alles gleich gültig wird, denn das würde uns unfähig machen zu lieben.
Ein Zen-Lehrer, der früher als PR-Berater tätig war, sagte in einem Interview: Er nimmt nichts mehr richtig ernst.
Wem aber alles gleichgültig wird, der verliert auch die Empathie für die Menschen seiner Umgebung.
Nächster Blogbeitrag 14.9.24