Winston Churchills (1874-1965) letzte Worte im Alter von 90 Jahren sollen gewesen sein: "Es ist alles so langweilig", und das obwohl doch sein Leben alles andere als langweilig war. Zwei Weltkriege hatte er erlebt und in einer verzweifelten Lage sein Land vor Hitler gerettet.
Konrad Adenauer (1876-1967), Verfolgter des Nazi-Regimes, Christ und Katholik, führte Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg, als das Land völlig am Boden lag, entschlossen und mutig in den Kreis der zivilisierten Nationen zurück. Als er mit 91 Jahren starb. sagte er zu seiner umstehenden Familie: "Kein Grund zum Weinen!"
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) soll als Letztes gesagt haben: "Mehr Licht."
Der Mensch weiß, dass er sterben muss. Es ist die sicherste Aussage, die man über einen Menschen machen kann, dass er einmal sterben wird. Und doch ist der eigene Tod das, was die Menschen heute am meisten ignorieren. Andere Epochen sind mit Sterben und Tod viel bewusster umgegangen.
Am 4. April des Jahres 1787 viereinhalb Jahre vor seinem Tod schrieb Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) in einem Brief: „ Da der Tod, genau zu nehmen, der wahre Endzweck unseres Lebens ist, so habe ich mich seit ein paar Jahren mit diesem wahren festen Freund des Menschen bekannt gemacht, dass sein Bild allein nichts Schreckendes mehr für mich hat, sondern recht viel Beruhigendes und Tröstendes! Und ich danke meinem Gott, dass er mir das Glück vergönnt hat, ihn als den Schlüssel zu unserer wahren Glückseligkeit kennenzulernen. Ich lege mich nie zu Bette, ohne zu bedenken, dass ich vielleicht, so jung wie ich bin, den anderen Tag nicht mehr sein werde- und es wird doch kein Mensch von allen, die mich kennen, sagen können, dass ich im Umgang mürrisch oder traurig wäre. Und für diese Glückseligkeit danke ich alle Tage meinem Schöpfer und wünsch sie von Herzen jedem meiner Mitmenschen."
Aber auch in unserer Zeit gibt es Menschen, die ihrem Tod mit christlicher Gelassenheit entgegen gehen. Ich kannte einen Professor für Geschichte der Medizin, der mir einige Zeit vor seinem Tod einen Brief schrieb und mir darin mitteilte, dass er unheilbar an Krebs erkrankt war und dass er sich mit diesem Brief von mir verabschieden wollte. Ich habe dann erfahren, dass er seine letzten Vorlesungen über die Ars moriendi, die Kunst des guten Sterbens, hielt. Darin sprach er über christliches Sterben und legte damit vor seinen Studenten ein bewegendes Zeugnis ab. Eine Jugendfreundin von mir, die mit vierzig Jahren unheilbar an Krebs erkrankt war, verschenkte in ihren letzten Lebenswochen ihre ganze persönliche Habe und widmete sich nur noch Gesprächen mit ihrer Familie und ihren Freunden und bereitete sich so und im Gebet auf ihr Sterben vor.
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