KALTER GLANZ

Geschrieben am 18.12.2024
von Joachim Heisel


Max Horkheimer (1895-1973) , Mitbegründer der sogenannten Frankfurter Schule und ursprünglich Marxist, hat in seinen späten Jahren einmal gesagt: Wenn es keinen Vatergott gibt, warum soll ich dann gut sein.

Heute wird die Hinwendung zu Gott oftmals durch die Hinwendung zur Natur ersetzt. Die Natur ist dann die letzte Lebensinstanz. Damit geht aber die Möglichkeit zur Hinwendung an einen personalen Vatergott im Gebet verloren.
Wenn wir uns die Natur zum Vorbild nehmen, wird der Kampf um die besten Weideplätze unseren Alltag bestimmen. Mit der Zeit werden wir unsere Mitmenschen nur noch als Artgenossen sehen, mit denen wir zur Erreichung gemeinsamer artspezifischer Ziele kooperieren können. Diese Menschen werden aber zu Konkurrenten, wenn es ums nackte Überleben geht. Regungen wie Mitleid, Barmherzigkeit oder selbstlose Hingabe passen auf die Dauer nicht  in ein evolutionistisch geprägtes Weltbild.
Wenn wir dann zu den Sternen blicken, werden sie nur den kalten Glanz eines herzlosen Alls widerspiegeln und kein Gebet wird dann mehr über unsere Lippen kommen.

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