Eines der schönsten Kapitel der Nachkriegsgeschichte durften wir als Jugendliche im Grenzgebiet mit Frankreich erleben, als Konrad Adenauer (1876 - 1967) und General Charles de Gaulle (1890 - 1970) auf dem Boden einer persönlichen Freundschaft der beiden alten Männer nach Jahrhunderten wechselseitiger Kriege die Erbfeindschaft zwischen Frankreich und Deutschland mit einem Freundschaftsvertrag beendeten. Symbolischer Höhepunkt dieser Versöhnung war eine feierliche heilige Messe in der Kathedrale von Reims am 8. Juli 1962, bei der sich Adenauer und de Gaulle umarmten und einen Wangen- kuss als Zeichen der Versöhnung beider Völker austauschten. Im Gymnasium lernten wir auf Grund des Einflusses der französischen Besatzungsmacht als erste moderne Fremdsprache Französisch. Unser Lehrbuch in der Oberstufe hieß "La civilisation française" und sollte uns die französische Kultur nahebringen.
Wohl im gleichen Jahr 1962 schrieben wir im Französischunterricht einen Aufsatz zu dem Thema: „La réconciliacion franco-allemande“ [die deutsch-französische Versöhnung]. Zur Belohnung fuhren wir mit dem Bus nach Reims und besichtigten die Kathedrale und damit den Ort, an dem diese Versöhnung ihren Anfang genommen hatte. Wir wurden vom Bürgermeister empfangen, es folgte die Besichtigung der Basilika St. Rémy und nach einem gemeinsamen Mittagessen der Sektkellerei Taittinger.
Aus meinem Buch "Jahrgang 1945 - ein biografisches Zeitmosaik" erhältlich im Fe-Medienverlag Kisslegg
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Hinweis: Am Dienstag 11.2.25 um 19.30 Uhr findet im Bildungszentrum Weidenau Pienzenauerstr. 38 81679 München-Bogenhausen, ein Vortrag zum Thema: Christlicher Widerstand im Nationalsozialismus in München und in Bayern statt.
Weiteres und Anmeldung unter www.weidenau.org FORUM
Hierzu lade ich alle, die interessiert sind, herzlich ein.