Vor der Ewigkeit und angesichts der schieren Unendlichkeit der Welt wird mein Leben zu einem winzigen Punkt. Es bleibt in Ewigkeit so stehen wie es jetzt noch wird. Alles Gute wird bleiben - so dürfen wir hoffen - und was darin schlecht war hoffentlich in der Barmherzigkeit Gottes aufgehoben sein. Das Maß unseres Tuns sollte vor der Ewigkeit Bestand haben. Aber solange wir noch in der Zeit sind, sind wir hin und hergerissen von den Erfordernissen der Zeit und des Tages. So sollen wir versuchen, in der Zeit schon die Ewigkeit zu suchen.
Eindrucksvoll beschreibt der Philosoph und Theologe Blaise Pascal (1623 - 1662) die Stellung des Menschen angesichts der Natur:
Der Mensch ist nur ein Schilfrohr, das schwächste der Natur; aber er ist ein denkendes Schilfrohr. Es ist nicht nötig, daß das ganze Weltall sich waffne, ihn zu zermalmen: Ein Dampf, ein Wassertropfen genügen, um ihn zu töten.
Blaise Pascal (1623 - 1662),
Im Alten Testament gibt es Schriftstellen, die die Spannung zwischen Zeit und Ewigkeit beschreiben: „Alles hat seine Zeit" (Prediger 3,1) und "Gott hat die Ewigkeit in ihr Herz gelegt" (Prediger 3,11),.
Der Dichter Andreas Gryphius (1616-1664) drückt das so aus:
Mein sind die Jahre nicht /die mir die Zeit genommen
Mein sind die Jahre nicht/ die etwa möchten kommen
Der Augenblick ist mein/ und nehm' ich den in acht
So ist der mein/ der Jahr und Ewigkeit gemacht.
Andreas Gryphius hieß eigentlich Andreas Greif. Er war evangelischer Syndikus in Glogau/Glogów /Schlesien und ist in zahlreichen Werken als bedeutender deutscher Dramatiker und Lyriker in der Zeit des Barock hervorgetreten. Er beschrieb seine Jugend in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1618 - 1648) und schilderte dabei drastisch die Gräuel des Krieges, die er selbst miterlebt hat.
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