FUNDAMENTE

Geschrieben am 28.11.2025
von Joachim Heisel


Gestern erschien im Münchner Merkur ein Artikel mit der Überschrift „Absagen nach Druck durch Studierende". Was war passiert? An der katholischen Hochschule der Jesuiten für Philosophie in der Kaulbachstraße in München war ein Vortrag des Heidelberger Privatdozenten für Philosophie Sebastian Ostritsch mit dem Thema „Ist Gottes Existenz eine Sache der Vernunfterkenntnis?" angekündigt, worin er sich vor allem auf Thomas von Aquin beziehen wollte. „Nach Druck von Studierenden" so heisst es in dem Artikel hat die Leitung der Hochschule Ostritsch wieder ausgeladen. „Angesichts der Begleitumstände innerhalb und außerhalb der Hochschule schien ein offener, akademischer Dialog nicht mehr möglich", teilte die Hochschule als Begründung mit, so in dem Artikel des Münchner Merkur. In einem Boykottaufruf bezeichnete eine Gruppe von Studenten  Ostritsch als „rechtsextremen Fundamentalisten" und drohte mit Störungen und einer Gegenveranstaltung. 

Ostritsch hat sich als katholischer Journalist für den Lebensschutz und den Vorrang von Ehe und Familie eingesetzt, beides Werte, die  Väter und Mütter unserer Verfassung in ihr verankert haben, weil sie wussten, das sie zu den menschlichen und ethischen  Fundamenten unserer Gesellschaft gehören. In diesem Sinne könnte man jeden als Fundamentalisten bezeichnen, der dafür eintritt.

Man kann sich fragen, wie es sein kann, dass eine katholische Hochschule einknickt, wenn jemand einen Vortrag über Thomas von Aquin halten will, noch dazu, wenn der Referent den Mut hat, in wichtigen Lebensfragen katholische Positionen zu vertreten, und auch welche Studentinnen und Studenten an dieser katholischen Hochschule studieren, die nicht bereit sind, sich mit kontroversen Argumenten fair auseinanderzusetzen.

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