IM WOHNZIMMER

Geschrieben am 20.12.2025
von Joachim Heisel


Neulich konnte ich nochmals im alten Wohnzimmer meiner Eltern  sitzen und ließ die Jahre und Menschen an mir vorüberziehen, die einmal hier gewesen sind. Meine Eltern hatten gerne Gäste. Es waren Freunde und Bekannte aus der Jugend - und Berufszeit meiner Eltern oder auch Menschen, die sie auf Reisen kennen gelernt hatten, Verwandte, Kunden meines Vaters, der Steuerberater war und der seine Kunden oft auch in  Familien - und Erbschaftsangelegenheiten sowie persönlichen Schicksalsschlägen beraten und begleitet hat.

Ein Klassenkamerad von mir, der von der Mosel  stammte und der aus schulischen Gründen nach Trier  wechseln musste und  auf Vermittlung meiner Mutter ein Zimmer in unserer Nachbarschadt gefunden hatte, wurde ganz selbstverständlich  zu unseren  Mahlzeiten eingeladen. Später waren es Freunde aus dem Studium, die  bei uns übernachteten.Jeden Sonntag kamen  meine Großmutterr und die unverheiratete Schwester meiner Mutter zum Kaffee zu uns.

Dabei stand immer die persönliche Beziehung zu diesen Menschen im Vordergrund, auch wenn der Anlass  mehr geschäftlicher Natur war. Man spürte bei meinen Eltern die Wärme und Verbundenheit mit all diesen Menschen. Nie waren sie bloße Kunden oder Menschen, die man für irgendetwas gebrauchen konnte.

Ich denke, dass damals generell den Menschen mehr Zeit blieb für persönliche Beziehungen, weil  kein Fernsehen, keine Events und keine digitalen Medien  ihnen ihre Zeit „stahl".

Achten wir zumindest in dieser sogenannten „staaden Zeit" darauf, die persönlichen Beziehungen vor allem in der Familie zu pflegen..

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