ESSIG ODER HONIG

Wenn wir jemanden kennenlernen, entscheidet sich innerhalb von Sekundenbruchteilen, ob wir ihn oder sie sympathisch finden oder nicht. Oft ist das erste, das wir fragen: Was machen Sie beruflich? Die zweite Frage: Haben sie Familie, die dritte: Wo wohnen Sie? Damit haben wir schon in etwa heraus, mit wem wir es zu tun haben. Dann entscheiden wir: Kann er mein Freund oder meine Freundiun sein oder nicht, wie ihn oder sie in mein soziales Netz einordnen?

J Joachim Heisel

OH STRESS LASS NACH

Wenn wir morgens aufstehen und der Himmel ist bedeckt, kann es sein, dass auch unsere Stimmung irgendwie bedeckt ist. Desgleichen reagieren wir mit Verstimmung, wenn uns jemand kritisiert und wir meinen, dass wir es nicht verdient haben oder das Auto ist kaputt und wir müssen zu Fuß gehen. Alles das wirkt sich auf unser Befinden aus.

J Joachim Heisel

NETZE KNÜPFEN

Aus der Pfingstpredigt von Papst Leo XIV. :

J Joachim Heisel

LICHTSTRAHL

Die Kirche war dunkel und auch draußen, obwohl es Sommer war, war der Tag dunkel und kalt gewesen. Plötzlich kam durch ein Fenster Licht in die Kirche, und erleuchtete das Kreuz über dem Altar mit hellem Glanz. So, kam mir der Gedanke, wird auch einmal im Licht der Ewigkeit unser Kreuz strahlen, das wir im Leben nur mehr recht und schlecht getragen haben, aber mit der Gnade Gottes bis zur Vollendung.

J Joachim Heisel

PFINGSTEN

Was bringt nun mir persönlich Pfingsten? Was bringt mir der Heilige Geist und seine Gaben? Nun, es bringt mir nur dann etwas, wenn ich danach verlange d.h. wenn ich bereit bin, eine übernatürliche Dimension in meinem Leben anzuerkennen. Dann bringt es mir viel, auch für mein ganz konkretes Leben und mein psychisches und physisches Wohlergehen, indem ich aus der Gabe der Einsicht heraus den Dingen und Ereignissen mit mehr Gelassenheit begegne, weil ich anerkenne, dass letztlich Gott die Welt und auch mein Leben in seinen Händen hält.

J Joachim Heisel

SCHERBEN

Eine alte Patientin, Mutter von fünf Kindern, besuchte ich als Arzt in ihrem Alter öfter zu Hause, weil sie nicht mehr in die Praxis kommen konnte. Sie war eine sehr liebe Patientin, die eine Reihe Puppen um sich hatte.

J Joachim Heisel

GEDULD

Geduld ist heute eine unterschätzte Tugend. In unserer Leistungsgesellschaft wird sie sogar oft belächelt und verachtet. Dennoch ist die Geduld sehr wichtig. „Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen“ (Lk 21,19), sagt Christus − oder wie es in der wörtlichen Übersetzung aus dem griechischen Urtext lautet: „In der Geduld werdet ihr eure Seele besitzen.“ Was kann für einen Menschen wichtiger sein als der Besitz seiner Seele! Gott lässt Sünden, Fehler und Versagen, Alter, Krankheit und Schwächen aller Art zu, um uns die Geduld zu lehren. Geduld ist mit dem Kreuz verwandt. Wer das Kreuz lieben will, muss zuerst Geduld lernen.

J Joachim Heisel

UNFUNKTIONAL

Eine Spiritualität wird Menschen nur dann anziehen, wenn sie in eine gewisse Antithese zum jeweiligen Zeitgeist tritt. In unserer Zeit und Gesellschaft, die oftmals das pausenlose Tun und Genießen zur Maxime erhoben hat, empfinden vor allem junge Menschen die Leere und das Leid, die eine solche Mentalität hervorbringen. Drogen und Alkohol unter der Jugend sind Ausdruck einer leeren Sinnsuche im Diesseits.

J Joachim Heisel

URVERTRAUEN

In der Nachkriegszeit haben wir gelernt mit Beschränkungen umzugehen. Im Vergleich zu dem, was heute Kinder und Jugendliche erleben und erfahren können, war unser

J Joachim Heisel

NGO

Die neue Chefredakteurin der Wochenzeitung Die Tagespost schreibt am 15.5.25 zu Papst Leo XIV.:

J Joachim Heisel

DONNERSTAGE

Ich sitze auf einem Baumstamm an der Isar in der Abendsonne. Der Fluss fließt leise rauschend an mir vorbei. Mit den letzten Strahlen der Sonne leuchten die Blätter in den Bäumen über dem Wasser noch einmal in einem hellen, durchsichtigen Grün auf. Wenn ich die Fluten der Isar an mir vorübergleiten sehe, zieht es meine Gedanken in die Vergangenheit und ich denke an die vielen Menschen, denen ich begegnet bin. Letztlich besteht das Leben ja aus lauter Begegnungen und das Gelingen unseres Lebens hängt zu einem guten Teil davon ab, wie wir sie gestalten.

J Joachim Heisel

PETRUSAMT

Aus der Predigt von Papst Leo XIV. anlässlich seiner Amtseinführung am 18.5.25:

J Joachim Heisel

SEIN UND HANDELN

Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe!

J Joachim Heisel

JEDER TAG FÜR SICH

Draußen ist jetzt Frühling in aller Pracht mit blauem Himmel, strahlender Sonne, blühender Natur und angenehmen Temperaturen. Warum sollen wir uns wegen der Weltlage die Stimmung verderben lassen! Wir sollten jetzt jeden Tag für sich leben und uns freuen, dass die Natur trotz aller Unkenrufe uns mindestens jetzt nicht im Stich lässt.

J Joachim Heisel

GENAZZANO

Kurz nach seiner Wahl zum Papst besuchte Papst Leo am Samstag 10.5.25 die kleine Gemeinde Genazzano südöstlich von Rom, die ein Marienwallfahrtsort ist. Seit Jahrhunderten schon betreut der Augustinerorden, dem der jetzige Papst enstammt, dieses Marienheiligtum. Mit der dort verehrten „Mutter vom Guten Rat“ verbindet den neuen Papst auch eine andere innige Beziehung: So ist auch seine Heimatprovinz in Chicago, die er später auch leitete, der „Mutter vom Guten Rat“ geweiht. Sein erster Ausflug nach der Wahl zum Generaloberen der Augustiner im Jahr 2001 in Rom führte ihn schon damals in die kleine Gemeinde, in der das Heiligtum liegt.

J Joachim Heisel

ROBERT FRANCIS PREVOST - PAPST LEO XIV.

Der neue Papst mit bürgerlichem Namen Robert Francis Prevost ist aus dem Orden der Augustiner, dessen Generaloberer er von 2001 bis 2013 war. Dieser Orden betreut auch Maria Eich, einen Wallfahrtsort bei München. Einer der Patres berichtete im bayerischen Fernsehen. dass er vor einiger Zeit Zimmernachbar des jetzigen Papstes war, den er damals einfach Bob nannte. Er schildert ihn als sehr freundlichen, umgänglichen Menschen mit viel Humor aber auch mit Tiefgang.

J Joachim Heisel

SCHWEIGEN

Wer nicht sprechen kann, kann auch nicht schweigen.

J Joachim Heisel

INNERE HARMONIE

Manchmal möchten wir allein sein. Aber noch öfter wünschen wir uns jemanden neben uns, um uns nicht allein zu fühlen. Bevor wir auf die Welt kamen, waren wir neun Monate nie allein. Wir waren in unserer Mutter geborgen. Durch die Nabelschnur waren wir mit ihr verbunden. Wir waren eins mit ihr. Dieser wunderbare Zustand von Symbiose voller Harmonie und Gleichklang hat uns geprägt. Hier hat unser Urvertrauen in die Welt ihren Anfang. Davon zehren wir ein Leben lang. Und wir haben davon eine unstillbare Sehnsucht behalten. Das spüren wir, wenn wir an einem Strand in der Sonne liegen, unter uns der warme Sand, der sich unserem Körper anschmiegt und über uns eine mütterliche Sonne, die uns wärmt. Wir fühlen uns umfangen und geborgen im Schoß der Natur und im Gleichklang. mit ihr. Da kommen wir zum Ursprung zurück, aber auch in Grenzsituationen wie Krankheit oder Todesnähe spüren wir die Sehnsucht danach.

J Joachim Heisel

BARMHERZIG

Aus dem Schreiben Misericordia et Misera von Papst Franziskus anlässlich des Jahres der Barmherzigkeit 2016:

J Joachim Heisel

SAMARITER

Empathie ist die Fähigkeit und Bereitschaft, Empfindungen Emotionen, Gedanken, Motive und Persönlichkeitsmerkmale einer anderen Person zu erkennen, zu verstehen und nachzuempfinden, und angemessen darauf zu reagieren

J Joachim Heisel

UM FRIEDEN BITTEN

Ein ikonisches Bild. Anlässlich des Begräbnisses des von Millionen rund um den Erdball geliebten Franziskus sitzen sich in der Weite der Basilika Sankt Peter in Rom auf zwei Stühlen ein alter Mann und ein jüngerer gegenüber, der mächtigste Mann der Welt und sein Bittsteller. Er bittet um nicht mehr und nicht weniger als um Barmherzigkeit für sein Volk. In diesen Tagen wird der verstorbene Papst Franziskus zu einer Ikone einer Barmherzigkeit, die die Welt nicht kennt. Man weiß nicht, was in Donald Trump und Wolodymyr Selenskyi in diesem Moment vor sich geht.

J Joachim Heisel

HERZ AM RECHTEN FLECK

Es gibt Menschen, die eine Botschaft haben. Papst Franziskus war selbst eine Botschaft, wie er mit schon fast ersterbender Stimme den Segen Urbi et Orbi (der Stadt Rom und dem Erdkreis) von der Balustade des Petersdoms spendete und sich dann durch die Menge auf dem Petersplatz fahren ließ. Das war zu Herzen gehend, so ähnlich wie damals, als der schon vom Ende gezeichnete Johannes Paul II. an Ostern 2005 die auf dem Petersplatz versammelte Menge zum letzten Mal gegrüßt hat. Beide haben die Worte ihres Herrn und Meisters erfüllt: Niemand hat eine größere Liebe, als wer sein Leben hingibt für seine Freunde (Joh 15,13). Ich glaube, niemand, der das gesehen hatte, konnte sich dem ganz entziehen. Das zeigt auch das enorme Medienecho rund um den Erdball.

J Joachim Heisel